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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

Woran Projekte (auch) scheitern können

verfasst von : Christian Ettl

Erschienen in: Unternehmenskultur in der Praxis

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

In einer großen Organisation mit über 1000 Mitarbeiter wurde ein neues IT-System zur Abrechnung der an Kunden erbrachten Leistungen eingeführt. Der ambitionierte Zeitplan wurde – wider Erwarten – eingehalten und das neue IT-System an den zuständigen Fachbereich übergeben. Nach fünf Jahren wurde das neue System allerdings noch immer nicht in den Vollbetrieb übernommen. Im Rahmen eines Evaluierungsprojektes wurden Gründe und Ursachen dafür „erforscht“. Dabei stellte es sich heraus, dass Projekte, die mehrere Bereiche des Unternehmens umfasst haben – wie dies bei IT-Projekten oft der Fall ist – in den letzten Jahren nie zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht wurden. Es hatte den Anschein, dass die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen „gestört“ war. Diese Störungen hatten sich als Teil der Unternehmenskultur etabliert und wurden von allen Beteiligten als „normal“ angesehen. Niemand brachte jedoch das Scheitern der Projekte bewusst damit in Zusammenhang. Der Beitrag beschreibt anhand dieses Falles, wie Unternehmenskultur auch zu Fehlentwicklungen führen und welche Auswirkungen dies haben kann. Ausgehend von der Annahme, dass für die bessere Zusammenarbeit vor allem Vertrauen einen wesentlichen Wert darstellt, wurde mithilfe eines Online-Fragebogens der Wert Vertrauen innerhalb der Organisation sichtbar gemacht und darauf aufsetzend weitere Maßnahmen gesetzt.

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Fußnoten
1
Für den Autor ist Vertraulichkeit ein wesentlicher Eckpunkt erfolgreicher gemeinsamer Arbeit mit Klienten. Das Unternehmen und alle Betroffenen wurden daher vom Autor anonymisiert.
 
2
Das Wasserfallmodell ist ein lineares (nicht iteratives) Vorgehensmodell im Projektmanagement, das in streng hierarchischen Phasen organisiert ist: Die Phasenergebnisse sind – wie bei einem Wasserfall – immer die bindende Vorgabe und Input für die nächste Phase. Obwohl dieses Modell heute als veraltet gilt, ist es vor allem bei Softwareprojekten noch immer weit verbreitet, da es (scheinbar) die Möglichkeit bietet, Aufwands- und Kostenschätzungen im Vorfeld zu ermöglichen. Die übliche Fehlerrate liegt aber oft bei über 100 % (The Standish Group 2017).
 
3
Mit Absicht geht der Autor in diesem Artikel weder auf technische Besonderheiten noch auf Besonderheiten des Projektmanagements ein; der Schwerpunkt liegt hier auf der Organisationskultur und deren Auswirkungen. Wie und ob die technische Umsetzung und das Projektmanagement besser im Sinne der erwarteten Umsetzung gelingen hätte können, wird hier daher nicht näher beleuchtet.
 
4
So wurde seitens des Projektleiters in den Protokollen die Anzahl und Menge der von den Fachbereichen zur Verfügung gestellten Ressourcen immer wieder positiv betont.
 
5
Der im Rahmen dieses Projektes entwickelte Fragebogen wurde von Ettl in der Folge standardisiert und in Zusammenarbeit mit der Sigmund Freud Privatuniversität entsprechend validiert. Er wird heute als sogenannter Vienna Trust Index (VIT) für Unternehmen und Organisationen angeboten (Ettl 2014).
 
6
Likert-Skalen sind Aussagen, denen die Befragten auf einer vorgegebenen mehrstufigen Antwortskala mehr oder weniger stark zustimmen oder die sie ablehnen können.
 
7
Mit Pre-Tests werden Fragebögen etc. vor dem eigentlichen Einsatz in einer kontrollierten Testgruppe auf Verständlichkeit und Umgang überprüft. In diesem Fall wurde zum Beispiel die Anzahl der Fragen reduziert.
 
8
In diesem Artikel wird bewusst darauf verzichtet, weitere – statistisch zwar wichtige, für den Inhalt jedoch nicht relevante – Eigenschaften der Auswertungen zu beschreiben. Für weitere Details siehe auch (Ettl 2014, S. 43 ff.).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Woran Projekte (auch) scheitern können
verfasst von
Christian Ettl
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-18565-7_30

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