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13.11.2023 | Unternehmen + Institutionen | Nachricht | Nachrichten

Continental will Stellen in Automotive-Sparte streichen

verfasst von: dpa, Christiane Köllner

3 Min. Lesedauer

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Continental setzt in der Automotive-Sparte den Rotstift an. In der Sparte, in der auch die Geschäfte mit Displays und Fahrassistenzsystemen gebündelt sind, sollen weltweit Tausende Stellen abgebaut werden. 

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental will seine kränkelnde Autozuliefersparte mit tausenden Stellenstreichungen wieder rentabel machen. Ab 2025 soll eine jährliche Kostenentlastung von 400 Millionen Euro im Verwaltungsbereich greifen, wie das Dax-Unternehmen in Hannover mitteilte. Unter anderem werden Geschäftsfelder stärker gebündelt. Mit den Maßnahmen sollen Entscheidungsprozesse beschleunigt werden, außerdem soll die Effizienz der Forschungs- und Entwicklungsausgaben erhöht werden. 

Wie viele Arbeitsplätze genau betroffen sein werden, steht nach Angaben von Continental noch nicht abschließend fest. Die Zahl dürfte aber voraussichtlich im mittleren vierstelligen Bereich liegen, hieß es. Am Wochenende hatte das "Manager Magazin" über rund 5.500 wegfallende Jobs berichtet. Das wären rund 5 % der Mitarbeitenden in der Sparte. Zuletzt hatte die Sparte 102.574 Mitarbeitende, im gesamten Konzern waren es 203.593.

Autozulieferung seit längerem in der Krise

"Diese Maßnahmen erhöhen Effizienz und Effektivität und stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit", sagte Spartenchef Philipp von Hirschheydt. Continental steckt in der Autozulieferung seit längerem in der Krise und hat Mühe, in dem Geschäft mit Bremsen, Innenausstattung, Sensoren und Elektronik operativ schwarze Zahlen zu schreiben.

Zuletzt konnte Continental in der Sparte für das dritte Quartal im Tagesgeschäft zwar schwarze Zahlen präsentieren – also, wenn bestimmte Abschreibungen auf frühere Zukäufe und sonstige Sonderfaktoren herausgerechnet werden. Sonderkosten einberechnet setzte es aber erneut ein – wenn auch kleines – Minus vor Zinsen und Steuern. Mit Blick auf das bereinigte operative Ergebnis hatte Continental im Geschäftsjahr 2019 zum bis dato letzten Mal Geld verdient, auch im ersten Halbjahr dieses Jahres stand ein operativer Verlust.

Reifensparte musste oft das Geld einspielen

Dabei muss Continental wie andere Branchenvertreter auch stark in künftige Technik investieren. "Unser Ziel ist ein nachhaltig profitabler Unternehmensbereich, der aus eigener Kraft Investitionen in seine Zukunft tätigen kann", sagte von Hirschheydt.

Bei den Verlusten in den vergangenen Jahren musste oft die Reifensparte das Geld einspielen, um Investitionen in der Autozulieferung stemmen zu können. Seit geraumer Zeit ist die Reifensparte der Gewinnbringer im Konzern mit hohen und weitgehend stabilen Margen, wenn auch das Autozuliefergeschäft den Großteil des Umsatzes beisteuert.

In Medien wie dem "Manager Magazin" kursieren radikale Pläne – Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle sehe die Zukunft von Conti vor allem im Reifen- und Kunststofftechnikbereich. Der Konzern selbst will das im Detail nicht kommentieren.

Geschäftsfeld Smart Mobility wird aufgelöst

Die Geschäfte für Nutzfahrzeuge, Automotive Aftermarket- und Aktuatorik sollen innerhalb Automotive neu zugeordnet werden, wie Continental bekannt gibt. Zur Straffung der Geschäftsstruktur von Automotive soll das Geschäftsfeld Smart Mobility aufgelöst werden. Der Unternehmensbereich wird in Zukunft in fünf statt bisher sechs Geschäftsfeldern gebündelt. Die künftigen Geschäftsfelder sind: Architecture and Networking, Autonomous Mobility, Safety and Motion, Software and Central Technologies sowie User Experience. 

Teile des bisherigen Geschäftsfelds Smart Mobility sollen im Zuge einer Übergangsphase im Jahr 2024 "anhand natürlicher Schnittmengen" in andere Geschäftsfelder innerhalb Automotives neu zugeordnet und geführt, heißt es. Im Fokus der neuen Zuordnung stehen drei Geschäftsaktivitäten: Nutzfahrzeugelektronik und Dienste für das Management von Nutzfahrzeugflotten, Aktuatoriklösungen für Pkw, beispielsweise Tür- oder Schiebedachsteuerungen, sowie das Pkw-Ersatzteilgeschäft.

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