Skip to main content

07.05.2024 | Rohstoffe | Infografik | Online-Artikel

Nachfrage nach kritischen Rohstoffen explodiert

verfasst von: Christiane Köllner

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Der Bedarf an Lithium, Nickel und anderen kritischen Rohstoffen steigt. Bis 2030 soll das Angebot an Lithium und Nickel auf dem Weltmarkt nur knapp den Bedarf decken – und gibt es erhebliche Planungsunsicherheiten. 

Die Energie- und die Antriebswende im Automobil- und Verkehrssektor lassen den Bedarf an bestimmten Rohstoffen weltweit stark steigen. Im Jahr 2040 soll die Nachfrage nach Lithium 15-mal so groß sein wie 2020, bei Nickel seien es 2,5-mal so viel, wie eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger zeigt, die den globalen Markt für kritische Rohstoffe analysiert hat. Ähnliches gelte für Kupfer, Neodym und andere Mineralien. 

"Der Hauptgrund für den steigenden Bedarf an Lithium, Nickel und anderen kritischen Rohstoffen ist die explodierende Nachfrage nach Batterien für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme", sagt Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger. "Aber auch für Technologien wie Photovoltaik und Windkraft sowie den Ausbau der Stromnetze sind bestimmte Rohstoffe und veredelte Produkte daraus unverzichtbar."

Wurden etwa 2020 noch rund 265 GWh Kapazität an Lithium-Ionen- und Natrium-Ionen-Batterien nachgefragt, steigt dieser Bedarf bis 2030 auf fast 5.000 GWh. China ist dabei der größte Markt und die Elektromobilität der Sektor mit dem höchsten Bedarf. Schnell wachsende Bereiche wie Solarenergie, Windkraft, Stromnetze und E-Mobilität werden laut Internationaler Energieagentur bis zum Jahr 2040 fast 90 % der Lithiumnachfrage ausmachen, bei Nickel und Kobalt sind es 60 bis 70 % und bei Kupfer und Seltenen Erdelementen mehr als 40 %.

Widerstandsfähige Lieferketten als Absicherung gegen Risiken

Zwar dürften die geförderten Mengen an Lithium, Nickel und Kobalt nach derzeitigen Kapazitätsplanungen bis 2030 ausreichend sein, so die Studie. Allerdings seien dafür neue Bergbauprojekte erforderlich, bis zu deren Inbetriebnahme es je nach Mineral bis zu 15 Jahre dauern könne. Ungewissheiten bezüglich der Entwicklung der E-Auto-Verkäufe, Technologie- und Preisrisiken sowie lange Projektvorlaufzeiten würden die Ressourcenplanung erschweren. Dazu kämen Risiken wie Lieferengpässe und Fachkräftemangel, die das Problem noch verschärfen würden. 

Zur Risikominimierung schlägt die Studie einen szenariobasierten Ansatz vor: Dabei werden mögliche Entwicklungen von Rohstoff- und Absatzmärkten, Technologien, politischen Trends und anderen Faktoren durchgespielt – bis hin zum "Schwarzen Schwan". Diese Szenarien sollen als zentrale Basis für Entscheidungen dienen, zum Beispiel über Abnahmevereinbarungen, finanzielle Absicherungen, aber auch potenzielle Investitionen in Projekte oder Technologien. "Ziel muss es sein", so Bernhart, "die Lieferketten stabil und gleichzeitig flexibel zu gestalten, so dass bei Bedarf eine schnelle Reaktion möglich ist."

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

19.12.2023 | Rohstoffe | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mit Lithiumerz in die Unabhängigkeit

12.01.2023 | Rohstoffe | Schwerpunkt | Online-Artikel

Das sind besonders kritische Rohstoffe

    Premium Partner