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22.04.2022 | Personalmanagement | Interview | Online-Artikel

"Leistung wird an Präsenz geknüpft"

verfasst von: Thorsten Garber

2 Min. Lesedauer

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Homeoffice, flexible Arbeitsmodelle oder New Work sind nur einige der Arbeitgeberaufgaben der Zukunft. Im Interview mit der Zeitschrift "return" spricht Expertin Anja Karlshaus über zeitgemäßes Personalmanagement.

return: Frau Professor Karlshaus, eine Studie hat das Phänomen Workaholismus untersucht, wonach Mitarbeitende im Homeoffice dazu neigen, sich trotz Krankheit an den Rechner zu setzen. Braucht es weiterer Beweise für Arbeitgeber, dass Angestellte außerhalb des Firmenbüros fleißig sind? 

Anja Karlshaus: Provokante Frage, aber Studien der Arbeitswissenschaft weisen auch darauf hin, dass Präsentismus, also die Tatsache, dass Arbeitnehmer trotz Krankheit arbeiten, im Homeoffice stärker ausgeprägt sein könnte. Viele Studien belegen, dass Mitarbeitende zu Hause produktiv sind. Aber es kommt auf die Voraussetzungen an wie richtige Ausstattung, genug Ruhe und starke Persönlichkeiten.

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In der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass Homeoffice in der Breite funktioniert. Aber das Zukunftsmodell ist nicht allein das Homeoffice, sondern die hybride Form der Arbeit. Warum beharren Arbeitgeber dennoch auf Präsenzpflicht? 

Ein Recht auf flexible Teilzeit haben ja schon viele Mitarbeitende. Jetzt tut sich auch einiges hinsichtlich der Flexibilität des Arbeitsortes. Entscheidungen von Arbeitgebern fußen oft auf falschem Gerechtigkeitsgefühl, weil Mitarbeitende mit Blaumann in der Regel im Betrieb bleiben müssen. Aber für den Ausgleich lassen sich auch Lösungen finden wie Mini-Sabbaticals. In den Niederlanden gibt es sogar schon das Recht auf Homeoffice. Deutsche Firmen tun sich damit schwerer. Leistung wird an Präsenz geknüpft. Aber der Wertewandel, insbesondere beim Nachwuchs, wird mehr fortschrittliche Konzepte erfordern. 

Allerdings betonen selbst Experten unter eingefleischten Homeoffice-Befürwortern, dass nicht jede Persönlichkeit befähigt und in der Lage ist, von zu Hause aus zu arbeiten.

Tatsächlich eignen sich Kombinationen von Persönlichkeitsmerkmalen eher für die Arbeit im Homeoffice, zeigen Studien. Es sind aber viele weitere Kriterien genauso ausschlaggebend, wie erfolgreich zu Hause gearbeitet wird, etwa eine professionelle Ausstattung oder Anforderungen an Kreativität und Austausch im Team.

Ihre Empfehlungen generell zu New Work?

Allein Zeiten und Orte zu flexibilisieren, reicht nicht. Es geht auch um Veränderungen traditioneller Führungsstrukturen und -kulturen. Für Erfolg in der Umsetzung von New Work gilt es, sich von konservativen Werten und Strukturen zu verabschieden und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Dafür braucht es Mitarbeitende, die mitdenken und Unternehmergeist mitbringen. Wertschätzung und Wohlfühlklima wirken positiv. Es muss nicht die ganze Organisation umgekrempelt werden, Pilotprojekte sind ein Anfang. Die Firmenführung muss hinter den Veränderungen stehen.

Das vollständige Interview mit Expertin Anja Karlshaus können Sie in "return", Ausgabe 2/2022 lesen.

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